Die Kreditanstalt für Wiederaufbau und ihre Rolle bei der westdeutschen Wohnungsbaufinanzierung 1949 - 1967
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Wie kam es zur Gründung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und welche Rolle spielte sie bei der Lösung eines der zentralen sozialpolitischen Probleme im zerstörten Nachkriegsdeutschland, der Wohnungsnot breiter Bevölkerungsschichten? Über die KfW, eine staatliche Förderbank mit wirtschaftspolitischer Aufgabenstellung, sind aufgrund ihrer sensitiven Tätigkeit und zurückhaltenden Öffentlichkeitsarbeit bisher nur wenige Ausarbeitungen erschienen. Zum fünfzigjährigen Bestehen des Instituts untersuchte der Autor umfangreiches Quellenmaterial der amerikanischen und britischen Besatzungsmacht, des Bundesarchivs in Koblenz sowie der KfW selbst. Mit Hilfe der teilweise hier erstmals wissenschaftlich ausgewerteten Quellen widerlegt er die bisherige Gründungstheorie Manfred Pohl's (Leiter des historischen Archivs der Deutschen Bank AG, Frankfurt). Historisch fundiert weist der Verfasser nach, dass die KfW nicht eine Idee des Bankiers Hermann J. Abs war, sondern als Kompromiss amerikanisch-britischer Verhandlungen über die zukünftige Struktur des deutschen Finanzwesens entstand. Quer durch alle Parteien genoss die Wohnungsbauförderung in den ersten zwei Jahrzehnten der Bundesrepublik besondere Priorität. Welche Rolle spielte die KfW bei der Umsetzung des politischen Willens in Subventionen und wie ist diese zu bewerten? Agierte die KfW dabei im Rahmen ihres institutionellen Rahmens oder war sie darüber hinaus in die Politikberatung eingebunden? Die angewandten Finanzierungsverfahren und -programme werden mit ihren ordnungspolitischen Konsequenzen aufgezeigt und kritisch analysiert. Im Fazit unterscheidet der Verfasser eine institutionelle und eine funktionale Ebene. Mit Kurzbiographien und einem Glossar der Fachtermini erleichtert er die Lektüre des wirtschaftshistorisch interessanten Werkes.