Hekate
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Die Studie beschäftigt sich mit dem Bild der griechischen Göttin Hekate, das um 430 v. Chr. vom Künstler Alkamenes geschaffen wurde, und das sich frappant vom „üblichen“ klassisch- griechischen Götterbild unterscheidet. Das sogenannte Hekateion zeichnet sich aus durch seine Dreileibigkeit, den Archaismus der einzelnen Figuren, sowie deren altertümliche Stilisierung, wie sie etwa in der starren Körperhaltung entgegentritt. Diese Andersartigkeiten werden hier erstmals auf ihre Ursprünge und Aussagen hin untersucht. Danach ergibt sich ein von der bisherigen Auffassung abweichendes Bild von Ursprung und Charakter der Göttin. So wird die kleinasiatische Herkunft der dreileibigen Hekate unwahrscheinlich, ihre Verbindung mit dem Dreiweg erscheint als nebensächlich und willkürlich, ihre Bedeutung als Geister- und Gespensterherrin entwickelt sich erst nachträglich. Auch die Aussagen der von den einzelnen Figuren mitgeführten Gegenstände werden genauer betrachtet, denn auch sie erklären das Wesen der Göttin. Durch die Klärung dieser Aussagen kann der Charakter dieser außergewöhnlichen Göttin exakter beschrieben und erläutert werden. Ein völlig neuer, bislang unbeachteter Aspekt ist der der Raumwirkung des Hekateions. Damit bietet sich die Möglichkeit, den besonderen Aufbau des Males losgelöst von seiner mutmaßlichen Aufstellung an Dreiwegen zu erklären. Es erweist sich dabei, dass schon im späten 5. Jahrhundert v. Chr. eine rundplastische Figur geschaffen wurde, die sich auf ihren Umraum bezieht, und zwar auf ihre ganz eigene und spezielle Weise.