Untersuchungen zur Entwicklung und Bewertung von Counter-RAM-Systemen
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Die vorliegende Arbeit wendet sich an Ingenieure und Wissenschaftler, die im Bereich der Wehrtechnik tätig sind. Sie befasst sich mit der Entwicklung von Counter- RAM Systemen, die zur aktiven, zeitkritischen Abwehr ungelenkter Raketen, Artillerie- und Mörsergeschosse (RAM) dienen. Zur Bewertung und Verbesserung des Waffensystems wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der alle wesentlichen Systeme wie Sensor, Waffe sowie die Munition mit dem Zünder einbezieht und den Munitionsbedarf als zentrale Bewertungsgröße festlegt. Hierzu wird die Splitterwirkung von Sprenggeschossen gegen Mörsergeschosse mit numerisch berechneten und semi-empirischen Detonationsgrenzen sowie klassischen Penetrationsgrenzen modelliert. Dabei wird zwischen High Order- und Low Order-Detonationen unterschieden und der Einfluss des Auftreffwinkels und von Mehrfachtreffern untersucht. Die Interaktion des Abfanggeschosses mit dem zu bekämpfenden Ziel in der letzten Phase des Gefechts beschreibt das deterministische Endgamemodell, das Rendezvous-, Splitter-, Zünder- und Treffermodelle umfasst. Das stochastische Munitionsbedarfsmodell nutzt die Ergebnisse der Wirkungsmodelle und des Endgamemodells zur Berechnung von Rendezvous-, Zerstörungs- und Abschusswahrscheinlichkeiten und bezieht dabei das klassifizierte Fehlerbudget eines Counter-RAM Systems ein. Mit diesem Modell wird beispielhaft ein Abfanggeschoss mit vorgeprägten Splittern optimiert, wodurch der Munitionsbedarf gegenüber einem Geschoss mit natürlichen Splittern signifikant gesenkt werden kann. Die Ergebnisse der theoretischen Modelle werden mit Spreng- und Beschussversuchen von 155 mm-Sprenggeschossen gegen Mörsergeschosse verschiedener Kaliber verifiziert.