Transzendenz, Erleuchtung und Erlösung
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Die Lehren Buddhas und buddhistische Meditationspraktiken faszinieren seit geraumer Zeit immer mehr viele Menschen des Westens. "Der Fromme von morgen wird ein 'Mystiker' sein, einer, der etwas 'erfahren' hat, oder er wird nicht mehr sein." Karl Rahners Dictum ist das immerwährend vorgetragene Mantra der Theologen, die in einer Synthese von buddhistischer Weisheit und christlicher Spiritualität die Zukunft des Christentums erblicken. Rahner ermögliche mit seiner Transzendentaltheologie mystischen Traditionen des westlichen Christentums den Anschluss an die Moderne und schaffe damit gleichzeitig, kantianisch gesprochen, die Bedingung der Möglichkeit eines zukunftweisenden Dialogs des Christentums mit dem Buddhismus. Verheißung und Drohung, die schon in Rahners Satz aufscheinen, stehen bei den gelehrten Interpretationen buddhistischer Begriffe wie Mystik, Loslassen, Erleuchtung, Geheimnis, Buddha-Natur, Nichts usw. oftmals wie eine Chimäre im Hintergrund. Der Autor des vorliegenden Buches, in Südkorea in einem buddhistisch geprägten Land aufgewachsen und als Franziskaner mit westlicher Spiritualität und Theologie bestens vertr, unterzieht die Erkenntnistheorie Rahners, die zu einer christlichen Spiritualität anleitet, und die Lehren des Buddhismus, die in eine buddhistische Meditationspraxis münden, einer sorgfältigen vergleichenden Analyse. Das Ergebnis der Analysen zeigt die Unvereinbarkeit christlicher und buddhistischer Spiritualität in Theorie und Praxis. Die Apologeten der Gleichsetzung verstehen weder Rahners Theologie, die eine personenbezogene Weltoffenheit zum Zentrum hat, noch die Lehren des Buddhismus, die auf eine unpersönliche Gelassenheit abzielen. Christus als Person der Heiligsten Dreifaltigkeit ist für Christen der Weg, durch den er zur Wahrheit gelangt. In ihm wird er das Leben haben und nicht im Nichts verschwinden. Im recht verstandenen christlichen Gebet und nicht in missverstandenen buddhistischen Meditationspraktiken wird dem Christen erfahrbar, was er glaubt: lex orandi, lex credendi.