Die Pirckheimer-Gesellschaft, 1956 bis 2006

Im Januar 2006 begeht die Pirckheimer-Gesellschaft nach turbulenten Zeiten ihren 50. Geburtstag. Sie hat den Umbruch nach der Deutschen Einheit überstanden, die Selbstständigkeit gewahrt und viele neue Mitglieder im Westen Deutschlands und im deutschsprachigen Ausland gewonnen. Hauptinhalt der Vereinstätigkeit bilden nach wie vor regelmäßige Vortragsabende in den regionalen Zentren sowie Jahrestagungen mit Vorträgen und Bibliotheksbesichtigungen. Sichtbares Zeichen der Pirckheimer-Gesellschaft ist die Vierteljahreszeitschrift Marginalien, die, weit über ein Mitteilungsblatt hinausgehend, zu den wichtigsten buchkundlichen Fachblättern Deutschlands gehört. Zum Jubiläum erscheint ein Almanach mit Beiträgen von über 30 Autoren. Erinnerungen und Rückblicke beschäftigen sich kritisch mit der Geschichte der Gesellschaft, zeugen von dem regen bibliophilen Leben in der DDR und dem hohen Niveau der Graphik- und Buchkunst, aber auch von der Armseligkeit der Antiquariate und dem Mangel an Sammelobjekten. Zu Wort kommen im Buch auch viele Sammler, die ihre Passion vorstellen, so für Klopstock und die deutsche Klassik, Weinexlibris, Graphiken zum Motiv des Parisurteils und linke Literatur der Weimarer Republik. Einige mit der Gesellschaft verbundene Schriftsteller - wie Volker Braun, Adolf Endler, Kerstin Hensel, Dieter Hoffmann, Günter Kunert, Richard Pietraß und Wolfgang Windhausen - haben Texte zum Thema Sammeln und Bücherliebe zum Almanach beigesteuert. Das reich bebilderte Buch ist eine Fundgrube für jeden Bücherfreund weit über die bibliophilen Kreise hinaus.