Das ewige Auge - von Rembrandt bis Picasso

Gezeigt werden etwa 250 Bilder, meist auf Papier, viele von hervorragender Qualität. Große Namen, soweit das Auge reicht. [Süddeutsche Zeitung] Die Kennerschaft des Ehepaars Krugier- Poniatowski hat eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Meisterwerken in privater Hand entstehen lassen. Unter den vielfältigen Aspekten künstlerischer Ideenverwandtschaften vereint sie Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen vom frühen 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Beginnend mit einer Zeichnung von Seurat im Jahr 1968 haben Jan Krugier und seine Frau, die Künstlerin Marie-Anne Krugier-Poniatowski, mit hoher Sensibilität für die oft stillen Arbeiten auf Papier eine sehr persönliche Kunstsammlung zusammengetragen. Die Wirkungskraft der Linie und die Imaginationen des Räumlichen in der Modellierung von Licht und Schatten sind für das Sammlerpaar seit je die konstitutiven Kriterien bei der Werkauswahl gewesen. Künstlerische Korrespondenzen auch über große Zeiträume hinweg zeigen die essentielle Bedeutung des Mediums der Zeichnung in der Auseinandersetzung der Maler und Bildhauer mit Gegenstand und Form. Neben den Arbeiten auf Papier stehen in der Sammlung Krugier erstrangige Gemälde und Skulpturen sowie Kunstwerke außereuropäischer Kulturen als charakteristische Exkurse zu dem, was die Sehweisen der Künstler zu bestimmen vermag. Die inhaltlichen Beziehungen vergegenwärtigen die Kunst als Notwendigkeit des Menschlichen. Das Sammeln erlaubt es Jan Krugier, seinen Albträumen aus dem Holocaust Positionen einer zivilisierten Welt entgegenzusetzen. Die Einsicht in die künstlerische Verwandtschaft zwischen den von Goya dargestellten Kriegsverbrechen und einem fragmentierten Körper Bacons macht Konstanten in der Geschichte der Menschheit ebenso anschaulich wie umgekehrt die Kunst auch über die trostspendende Kraft der Schönheit verfügt, die in den edlen Linien eines Ingres intendiert und Generationen später von Picasso mit gleichen Mitteln zu neuem Ausdruck gebracht wird. Das umfangreiche Katalogbuch präsentiert 240 Stücke der Sammlung Krugier in chronologischer Ordnung mit Künstlerbiographien und Begleittexten zu den ganzseitigen Farbabbildungen. 'Von Rembrandt bis Picasso' verspricht der Titel, doch wird räumlich und zeitlich sehr viel mehr geboten. Da tritt die altägyptische lebensgroße Holzskulptur 'Schreitender Mann' in Dialog mit der 1950 entstandenen Bronzefigur desselben Themas von Albert Giacometti, Stierkampfszenen von Picasso und Goya hängen Seite an Seite. Fülle und Qualität der Exponate sind einfach überwältigend. [Weltkunst]