Wissen als Rohstoff

Wissen wird in der modernen Gesellschaftsentwicklung immer wichtiger und hat einen Dienstauftrag für die gedeihliche Entwicklung der Menschen. Richard Münch warnt davor, dass im Regime der Wissenschaften „fatale Allianzen zwischen lokalen Autoritäten und globalen Eliten“ entstehen können, und auch vor monopolartigen Großforschungsanalysen. Er sieht die Gefahr eines eigentümlichen weltumspannenden Rationalismus, „der sich in einem dialektischen Prozess des Abarbeitens selbst erzeugter Widersprüche selbst vorantreibt“. Angesichts solcher möglicher Gefahren oder festgestellter bzw. befürchteter Entwicklungen und mancher Tendenzen des Wissenschaftsbetriebes – weitgehend unabhängig von den gesellschaftlichen Entwicklungen und Problemen – eine Eigendynamik zu entwickeln, die sich mehr – wenn nicht ausschließlich – am internationalen Wissensstand und nicht an den lokalen, regionalen und nationalen Bedürfnissen orientiert, will dieses Buch zum einen grundlegenden Entwicklungssträngen der Wissenschaft nachgehen bzw. zur eigenen Reflexion über mögliche Zusammenhänge anregen und ausgewählte prinzipielle Fragen behandeln; zum anderen ambitionierten Wissenschaftlern die Möglichkeit geben, ihre spezifischen Fragen in einem weiteren Kontext vorzustellen. Vorwiegend gehen die Beiträge von einem sozial-, wirtschafts- und verwaltungswissenschaftlichen Hintergrund aus und bieten auch praxisbezogene Anregungen für diese Wissenschaftsfelder. Aber auch Wissenschaftler und Praktiker anderer Wissensgebiete werden Anregungen finden können.