Der Klang der blauen Gitarre

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Im Herbst 2018 kehrt Joseph »Moon« Harris nach über 40 Jahren in Deutschland in seinen Geburtsort Woodstock/Vermont zurück und bezieht ein Haus am Waldrand. Er möchte in Ruhe schreiben, ein Bekenntnis ablegen und sich mit seinem Leben aussöhnen. Besonders interessiert ihn die Zeit in den 1970er-Jahren in einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein, wo ein Hakenkreuz an einem Gebäude auftaucht und er eine junge Frau trifft, die nach ihrer Bestimmung sucht. Während er in Erinnerungen schwelgt, entwickelt sich unerwartet eine neue Geschichte. Bei einem Spaziergang im Wald begegnet er dem Enkel eines ehemaligen Schulkameraden, was ihn wieder in den Fluss des Lebens eintauchen lässt. Harris betrachtet beide Weltgegenden mit dem scharfen Blick eines Fremden, was seine Erzählung bildmächtig und überzeugend macht. Der Roman reflektiert den Aufbruch der 1960er-Jahre mit sozialen und politischen Bewegungen – Rockmusik, sexuelle Revolution, Drogen, Antikriegs- und Bürgerrechtsbewegungen in den USA sowie die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Deutschland. Harris unternimmt eine Odyssee durch die Geschehnisse jener Zeit, stets auf der Suche nach dem Klang der blauen Gitarre, was auf ein Gedicht von Wallace Stevens und ein Gemälde von Picasso verweist. Literatur, Kunst und Musik sind entscheidend für den Fortgang der Erzählung.