In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurden Mikroben entdeckt, die kleinsten bekannten Lebewesen und ein unentbehrlicher Bestandteil der Lebensformen auf der Erde. Diese Entdeckung führte zur Entwicklung der Mikrobiologie, einem bedeutenden Zweig der modernen Naturwissenschaften. Mikroben spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Bodens, dem Lebensraum höherer Pflanzen. Ohne ihre Tätigkeit wäre das Dasein höher organisierter Lebewesen unmöglich. Insbesondere in der Landwirtschaftswissenschaft ist die Bodenmikrobiologie von großer Bedeutung. Das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und den umgebenden Mikroorganismen eröffnet neue Perspektiven zur Ertragssteigerung in der Landwirtschaft und Viehwirtschaft. Auch in verwandten Wissenschaften, wie der Lebensmittelchemie, ist die Mikrobiologie von zentraler Bedeutung. Die Bildung von Erdöl ist ebenfalls auf mikrobielle Aktivitäten zurückzuführen. Mikroben sind entscheidend für den Kreislauf der Mineralstoffe und beeinflussen geologische sowie geochemische Prozesse. Nach der Lektüre wird deutlich, wie alle Wissenschaftszweige miteinander verknüpft sind und dass keine Disziplin isoliert bestehen kann. Jede höhere Lebensform auf der Erde ist von den allgegenwärtigen Mikroben abhängig.
