Das archäologische Fundgut von Möbelteilen aus den klassischen Kulturen des mediterranen Bereiches ist gut aufgearbeitet. Hingegen fehlen derartige Zusammenstellungen für den mittel- und nordeuropäischen Raum. Mit vorliegender Untersuchung soll der zeitliche und räumliche, zwischen den antiken Kulturen und dem europäischen Mittelalter bestehende Hiatus, geschlossen werden. Es wurde der Versuch unternommen, dieses Vakuum einer «möbellosen» Zeit durch die Zusammenstellung einer Reihe von archäologischen Befunden (umfangreicher Katalogteil mit Text und Bild) sowie unter Heranziehung von «Sekundärquellen» aufzufüllen. Bei dieser kulturgeschichtlichen Analyse von einfachen Vorstufen bis hin zu den konstruktiv höher entwickelten Formen des Mobiliars konnte aufgezeigt werden, daß sich in Mittel- und Nordeuropa eine eigenständige «Möbelkultur» mit reicher Ornamentik und vollplastischem Gepräge entwickelte.
