Verewigt und Vergessen

Der vorliegende Band bietet eine kritische Analyse öffentlicher Erinnerungszeichen wie Denkmäler und verwandte Objekte, um Themen wie Heldenverehrung, Gefallenenkult und versäumtes Gedenken zu beleuchten. Die Geschichtswerkstatt Göttingen verfolgt das Ziel, historische Entwicklungen und Ereignisse anhand konkreter Beispiele nachvollziehbar zu machen und auf die oft übersehenen Opfer von Geschichte aufmerksam zu machen. Diese stummen Opfer verweisen auf die Täter, Mitwisser und Dulder von Ungerechtigkeit und Herrschaft. Eine genaue Betrachtung der Gegebenheiten vor Ort zeigt, dass Geschichte nicht zufällig entsteht; sie wird aktiv gemacht. Der Streit um Deutungen, Symbole und deren Lesarten ist Teil dieses Prozesses, an dem wir alle beteiligt sind und teilnehmen sollten. Das Buch ist informativ und anschaulich geschrieben und bietet wertvolle Einblicke für vergleichende (Krieger-)Denkmalsstudien. Es zeigt, dass die Göttinger Denkmalsstiftungen und die damit verbundenen Erinnerungspraktiken repräsentativ für breitere gesellschaftliche Strömungen sind. Die Literatur zum Thema Erinnerungskultur im Schmerse-Verlag ergänzt diese Perspektiven und bietet weitere wertvolle Ressourcen zu den Themen Gewalt, Gedächtnis und Vergangenheitsverarbeitung.