O Patèra oder der Abschied vom Athos

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„Sebastian ist tot.“ Diese bittere Feststellung verändert Susannes Leben. Ihr Bruder und Freund ist ohne Abschied und Erklärungen aus dem Leben getreten. Auf der Suche nach Gründen für seinen Freitod erfährt Susanne von Sebastians geplanter Reise zum Berg Athos, einer Mönchskolonie in Griechenland, die ausschließlich Männern vorbehalten ist. In ihrem Schmerz und ihrer Rastlosigkeit beschließt sie, den Spuren ihres Bruders zu folgen, um Licht in die Dunkelheit seines Todes zu bringen. Sie schlüpft in die Kleider und die Gestalt Sebastians und stellt sich der Herausforderung dieser Reise, die er nicht angetreten hat. Doch sie findet nicht nur Hinweise, die seinen Entschluss erklären. Die Reise zum Athos wird für Susanne zu einer tiefen Auseinandersetzung mit ihrem innersten Ich, ihrer Kindheit und ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Monica Wittib, eine etablierte Stimme im literarischen Leben Tirols, zeigt in diesem Werk eindrucksvoll ihre dichterischen Fähigkeiten. Geschickt erzählt sie von der Suche einer jungen Frau nach Antworten, die sie in der Stille der Klöster, im Frieden der griechischen Natur und in der Auseinandersetzung mit ihrem Glauben findet. Von der ersten Seite an zieht die Autorin die Leser in ihren Bann und regt sie zum Nachdenken an.