Gespräch über Schuld und Schuldgefühle in der therapeutischen Beratung

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Schuld und Schuldgefühle sind universelle Erfahrungen, die oft quälend sind und in vielen Lebensbereichen vorkommen. Sie finden sich in Kriminalromanen, Berichten über Unfälle und Verbrechen, Investigativjournalismus, Klatschpresse und sogar in Liebesfilmen. Während Ethik, Theologie und Jurisprudenz sich intensiv mit diesen Themen auseinandersetzen, bleibt die Berücksichtigung in den Sozialwissenschaften überraschend gering. Therapeuten finden in Lehrbüchern kaum fundierte Hilfestellungen, um mit den Schuldgefühlen ihrer Patienten umzugehen. Diese Lücke wird in der Publikation adressiert, die erklärt, was Schuld und Schuldgefühle sind und deren Zusammenhang mit Gewissen und Moral beleuchtet. Besonders betont wird das Konzept des „Ahnungsbewusstseins“, das zwischen bewussten und unbewussten Handlungen unterscheidet. Es wird aufgezeigt, welche Schuldgefühle aus authentischer Schuld resultieren und Anlass für Entschuldigung und Verhaltensänderung geben, im Gegensatz zu antrainierten Schuldgefühlen, die losgelassen werden können. Praktische Tipps und über zwanzig Beispiele aus therapeutischen Dialogen veranschaulichen, wie Gespräche zu diesen Themen effektiv gestaltet werden können. Die Publikation richtet sich an Fachleute aus verschiedenen therapeutischen und sozialen Berufen. Dr. Jürg Kollbrunner, Psychotherapeut und Klinischer Psychologe, hat umfangreiche Erfahrung und ist Autor zahlreicher Fachbeiträge.