Traumreisen

Eine kleine literarische Schule des Träumens – Hier werden Träume wahr! Die Traumdeutung ist ein Gewerbe mit langer Tradition. In vielen Mythen der Menschheitsgeschichte spielen gedeutete Mythen eine zentrale Rolle. Traumdeuter wurden zu allen Zeiten bewundert und immer auch beargwöhnt. Daran hat sich in der klassischen Traumdeutung unserer Zeit nichts geändert. Besondere Aufmerksamkeit erlangte der Traum wieder 1900 durch Freuds berühmte Arbeit „Die Traumdeutung“. Freud hat die „Traumdeutung“ bis zuletzt als sein wichtigstes Werk betrachtet. Ihr rechnet er das Verdienst zu, in der mehr als zweitausendjährigen Geschichte der Traumdeutungen das Rätsel der Träume gelöst zu haben. Zum anderen sieht Freud die Grundeinsicht der Psychoanalyse am Beispiel der Träume glänzend illustriert: nämlich dass sich das seelische Leben weit über die Grenzen des Bewussten erstreckt. Deswegen erscheint die Traumdeutung als „Königsweg zum Unbewussten“. Vielleicht aber sind die kundigsten Traumdeuter die poetischen Geister. Friedrich Hebbel: 'In den Dichtern träumt die Menschheit'. Diese Traumschule der Dichtung vereint namhafte Autoren von Lichtenberg, Novalis, E. T. A. Hoffmann über Heine, Fontane und Rilke bis Günter Kunert und Eckhard Henscheid. Träume gehören uns an und bleiben uns doch irgendwie verborgen, unserem Bewusstsein enthoben. Damit können Menschen auf die Dauer nicht gut leben. Auch den Traum gilt es in den Griff zu bekommen, der wachen Logik einzugliedern, ihn zu domestizieren. Dazu kann die Kompetenzzuweisung an nächtige Geister und Dämonen ebenso dienen wie der Versuch, das Alphabet der Träume zu entschlüsseln. Die Traumdeutung ist ein Gewerbe mit langen Traditionen. In vielen Mythen der Menschheitsgeschichte spielen gedeutete – auch missdeutete – Träume eine zentrale Rolle. Traumdeuter waren zu allen Zeiten bewundert, frequentiert und immer auch beargwöhnt. Daran hat sich auch in der klassischen Traumdeutung unserer Zeit nichts geändert. Die kundigsten und ernsthaftesten Traumdeuter sind aber vielleicht die poetischen Geister. Sie lehren uns, Träume als Freiräume der Phantasie zu sehen. Bei den Dichtern ist man in Sachen Träume gut aufgehoben. Sie haben eine ganz eigene Kompetenz des Traumverstehens, regen zu einem aktiven Tagtraumleben an und können uns sogar Schutzgeister auf unsere prosaischen Wege mitgeben.