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Somnium novum

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Eines ist in den Traditionen der psychoanalytischen Trauminterpretation verlorengegangen: indem diese ausschließlich auf den Gehalt des Traums als einer Botschaft des Unbewussten des träumenden Subjekts abhob, blieb der Sinn für die Art und Weise, wie der Traum selbst operiert, der Sinn für die „Traumarbeit“ mit ihren Elementen „Rücksicht auf Darstellbarkeit“, „Verschiebung“ und „Verdichtung“ auf der Strecke. Hier setzen die Neuerungsbemühungen von „Somnium Novum“ an: sie rücken die Vorgehensweise des Traums selbst, die besagte Traumarbeit, in den Vordergrund. Diese Wendung wäre aber bloß ein bestimmter, noch konventioneller Akzent und keine Innovation, wenn nicht an der Traumarbeit einem entscheidenden Sachverhalt stattgegeben würde: dem Umstand nämlich, dass der Traumgehalt nichts anderes darstellt als die Gesetzmäßigkeiten des Traumprozesses, der Traumarbeit als solcher. In dieser Sicht wird der Traum zu einem beispielhaften Phänomen von Selbstreferentialität: der autosymbolischen Verschränkung des Traumgehalts mit seiner Ablaufform: Traum, der sich immer nur selbst träumt.

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Somnium novum, Rudolf Heinz

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1994
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