Fiktion, Konsens und Wirklichkeit
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In der Bundesrepublik und in der DDR entwickelten sich unterschiedliche Literaturbetriebe mit unterschiedlichen Auffassungen von Literatur. Etwa 15 Jahre nach Kriegsende erfuhren jedoch beide Betriebe und Auffassungen eine erfolgreiche Störung - durch die Dokumentarliteratur. Bis heute ist es nicht gelungen, eine plausible Erklärung für den Eingang der Dokumentarliteratur in den jeweiligen literarischen Kanon zu finden und eine tragfähige Definition von Dokumentarliteratur zu geben. Beides wird möglich mittels einer historischen Analyse der beiden Nachkriegsgesellschaften als Netzwerke selbstorganisierender Sozialsysteme. Grundlage dafür ist die empirische Literaturwissenschaft im Rahmen einer konstruktivistischen Wirklichkeitsauffassung.