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Der Autor entwickelt die provokante These, dass das Gewissen des Menschen, sein Über-Ich, vorwiegend destruktive Wirkungen hat. Er vergleicht das Über-Ich mit einem neurotischen Symptom, das die Entfaltung des Selbst und die realitätsgerechte Wahrnehmung der Welt verhindert. Menschen, die sich leicht durch Schuldgefühle unter Druck setzen lassen, sind manipulierbar und verzichten oft auf ihren eigenen Willen und Überzeugungen. Dies führt zur „Enteignung des Selbst“, die bereits in der frühen Mutter-Kind-Beziehung beginnt, wenn die Mutter das Kind unbewusst für ihre eigenen narzisstischen Bedürfnisse missbraucht. Der Mensch entdeckt erst durch die Entwicklung seiner Sinnlichkeit die Realität. Erdely zieht auch therapeutische Schlussfolgerungen: Er kritisiert eine starre psychoanalytische Haltung und plädiert dafür, den psychoanalytischen Dialog als kreativen Prozess zu betrachten, an dem sowohl Patient als auch Therapeut aktiv beteiligt sind. Er betont, dass ein Analytiker „etwas gesünder“ sein sollte, was auch „etwas mutiger“ bedeutet. In seinen Gesprächen begleitet er seine Patienten auf ihrem oft gefürchteten Weg zu sich selbst, was zu einer freieren Assoziation und einem tieferen Verständnis führt. Zoltán E. Erdély ist Lehranalytiker der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung und in Frankfurt als Analytiker tätig.
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Und die Wirklichkeit - es gibt sie doch, Zoltán E. Erdély
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- Released
- 1998
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