Wirtschaftspolitik aus evolutorischer Perspektive
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Der dynamische Strukturwandel der Wirtschaft und die fortschreitende Globalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft haben offenkundig werden lassen, dass der Staat sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts in einer tiefgreifende Krise befindet. Dieser auch von der Wissenschaft geteilte Negativbefund macht die Suche nach neuen politischen Handlungskonzepten erforderlich. Dieses Buch hat sich zum Ziel gesetzt, unter dem Primat der prozessualen Sichtweise der evolutorischen Ökonomik die Handlungsmöglichkeiten des Staates systematisch zu untersuchen. Dabei ist es erforderlich, einen neuen Steuerungsbegriff als Rahmenbedingung staatlichen Eingreifens in den Wirtschaftsablauf zu konzipieren (Kontextsteuerung). Bei der Suche nach möglichen normativen Ansatzpunkten staatlicher Politik erweisen sich unorthodoxe Konzepte wie der Friktionenansatz, die Vermeidung von Lock-In- Strukturen und ein institutionalisiertes Reframing auf wirtschaftspolitischer Prozessebene neben der traditionell liberalen Norm der Koordinationseffizienz als tragfähig. Sie stellen gemeinsam die wohlfahrtstheoretische Plattform einer evolutorischen Politikberatung dar. Deren Implementationsfähigkeit in praktische Politik wird anhand des Beispiels der kommunalen Aufgabenwahrnehmung verdeutlicht. Das propagierte Modell des kooperativen Staates enthält sowohl in Fragen der Außen- wie auch der Binnensteuerung wichtige Elemente der Perspektivenvielfalt evolutorischer Wirtschaftspolitik.