Grenzüberschreitende Luftverschmutzung in Europa
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Die Diskurse um «Waldsterben» und «Sommersmog» sind nach geradezu hysterischer Medienberichterstattung spätestens Mitte der Neunziger Jahre wieder verstummt. Die Schäden sind geblieben. Auch die verantwortlichen Luftschadstoffe, die über Grenzen hinweg in ganz Europa verteilt werden, wurden nur unzureichend bekämpft. Vagen Grund zur Hoffnung erweckt ein Regelwerk, in das auch osteuropäische Staaten eingebunden sind. Dieses «Internationale Regime» besteht aus einer Vielzahl von Abkommen und Kontrollmöglichkeiten. Die Arbeit zeigt, daß der Erfolg solcher Umweltregimes maßgeblich von innergesellschaftlichen Voraussetzungen in den einzelnen Ländern abhängt. Der Autor hat mit umfangreichem Archivmaterial ermittelt, ob der Umfang der Medienberichterstattung mit der Entwicklung der Schäden korreliert und zu welchem Zeitpunkt die politische Problembearbeitung einsetzt. Er belegt, daß wissenschaftliche Erkenntnisse, Medienberichterstattung und politische Reaktionen sich gegenseitig beeinflussen und verstärken können und eine intensive Phase der öffentlichen Diskussion auslösen. Die Bereitschaft der Bundesregierung an internationaler Kooperation ist dadurch gewachsen. Es besteht jedoch der Verdacht, daß anstelle echter Maßnahmen zum großen Teil lediglich «symbolische Politik» betrieben wurde.