Zeitreihenmodelle zur Schätzung des Value at Risk von Aktien
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Im Bereich der Unternehmen des Kreditsektors hat die Messung von institutsinhärenten Risiken eine große Bedeutung, da die dort tätigen Unternehmen (Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute) einer besonderen Kontrolle durch staatliche Aufsichtsbehörden unterliegen. Die Institute sind gezwungen, die Höhe ihrer Risiken im Verhältnis zu den vorhandenen Eigenmitteln zu beschränken. Voraussetzung hierfür ist eine adäquate Möglichkeit zur Quantifizierung dieser Risiken. Seit Oktober 1998 ist es den Instituten erlaubt, als Alternative zu den bisher angewendeten Standardverfahren der Aufsichtsbehörden institutseigene Modelle zur Messung eines Teils der vorhandenen Risiken, nämlich der Marktrisiken, zu verwenden. Diese Modelle, die auf dem Konzept des Value at Risk aufbauen, sollen eine präzisere Risikoerfassung ermöglichen als die Standardverfahren. In der vorliegenden Arbeit werden verschiedene Zeitreihenmodelle auf ihre Fähigkeit zur Messung und Prognose von Aktienkursrisiken, einem Teil der Marktrisiken, untersucht. Zu diesem Zweck werden Renditezeitreihen von zehn deutschen, am amtlichen Markt gehandelten Aktien sowie die Renditen verschiedener Portfolios aus diesen Aktien betrachtet. Die Prognosegüte der unterschiedlichen Zeitreihenmodelle wird unter anderem mit Hilfe des sogenannten Backtesting bewertet. Unter den in Betracht gezogenen Modellen befinden sich zum einen gängige Zeitreihenmodelle für Aktienrenditen, wie beispielsweise das GARCH-Modell, zum anderen aber auch weitere, bisher in der Literatur in dieser Form nicht diskutierte Modelle. Neben einer umfassenden Diskussion der Ergebnisse werden die Modelle im einzelnen dargestellt und deren Eigenschaften untersucht.