Aufarbeitung von Vergangenheit vor und nach 1989

Die vorliegende Arbeit ist eine systematische Darstellung der staatlichen Maßnahmen nach dem Ende des Hitler-Regimes und der DDR auf insgesamt vier Handlungsebenen: Delegitimierung des Systems, Wechsel der Eliten, Materielle Wiedergutmachung und Strafrechtliche Ahndung nach 1945 und 1989. Dabei wird bewusst Wertung und Vergleich staatlicher „Leistung“ vermieden, zugunsten einer Verdeutlichung von wiederkehrenden Problemlagen und Lernprozessen im letzten halben Jahrhundert in der Auseinandersetzung mit historischen Hypotheken. Durch umfassende historische Rückblenden in die Zeit vor der Kapitulation und während des 'real-existierenden Sozialismus' wird die interessenpolitische Genese aus heutiger Sicht widersprüchlicher und unbefriedigender Ergebnisse von 'Aufarbeitung' verdeutlicht. Gleichzeitig werden als konkreter theoretischer Handlungs- und Diskursbedarf strafrechtliche, verwaltungsrechtliche und bildungspolitische Defizite benannt.