Kapitalstruktur und Unternehmensgröße
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Die Untersuchungsergebnisse haben gezeigt, dass der Kapitalstruktur bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Unternehmen eine besondere Bedeutung zukommt. Ein Zusammenhang konnte sowohl zwischen der Eigenkapitalausstattung und Insolvenzanfälligkeit als auch zwischen den Kapitalstrukturziffern (Eigenkapitalquote, Verschuldungsgrad, Anlagendeckungsgrad) und der Umsatz- und Gesamtkapitalrentabilität nachgewiesen werden. Diese Korrelation war umso deutlicher ausgeprägt, je tiefer das untersuchte Material untergliedert wurde. Somit kann eine schlechte Kapitalstruktur als Zeichen einer mangelnden Leistungsfähigkeit angesehen werden. Im Zusammenhang mit der Kapitalstrukturanalyse (Vgl. Abschnitt 4.2) konnte nicht festgestellt werden, dass kleine Unternehmen eine ungünstigere Kapitalstruktur als große aufweisen. Deshalb trifft auch die Behauptung, kleine Betriebe sind weniger leistungsfähig als große, nicht zu. Allerdings haben kleine Unternehmen bei Erreichen kritischer Grenzwerte (Eigenkapitalquote 200 Prozent, Anlagendeckungsgrad <50 Prozent) eine geringere Leistungsfähigkeit als große Unternehmen mit der gleichen Kapitalstruktur. Dies bedeutet, dass beispielsweise innerhalb bestimmter Wirtschaftsbereiche oder Branchen, in denen sowohl kleine als auch größere Unternehmen über schlechte Kapitalstrukturwerte verfügen, mittelstandspolitische Maßnahmen zur Stärkung der Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit kleinerer Betriebe zweckmäßig sein könnten, besonders dann, wenn die erwähnten kritischen Werte erreicht werden.