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Intertextuelle Analyse zweier Werke von Friedrich Dürrenmatt: Mondfinsternis und Der Besuch der alten Dame

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In der vorliegenden Arbeit werden Dürrenmatts Werke Mondfinsternis und Der Besuch der alten Dame mit Hilfe der Theorie der Intertextualität neu interpretiert. Es wird eine neue Sicht auf diese beiden Werke eröffnet, die zahlreiche fremde Ausdrücke enthalten und die eine parodische und collageartige Tendenz zeigen. Die intertextuelle Analyse der beiden Werke ergibt: Die bisherigen Deutungen dieser Werke, die in der Einleitung umrissen werden, sind nur eine monologische Betrachtung dieser vielschichtigen, mit der Vergangenheit einen wertbezogenen Dialog führenden beiden Werke. Begriffe wie „Parodie“ und „Synkretismus“ selbst erweisen sich auch für diese intertextuell konzipierten Werke als oberflächlich. Vielmehr stehen die beiden Werke mit der großen Welt der früheren Texte in einer wertbezogenen dialogischen, d. h. fragend-antwortenden und antwortend-fragenden Beziehung. Sie sind ihrerseits vor dem Hintergrund der beiden Weltkriege eine Antwort auf eine Kernfrage der Menschheit. Dadurch reicht jedes Wort der beiden Werke tief in die deutsche und europäische Kultur und ferner in die ganze Geschichte der Menschheit. Dadurch wird dieses Wort zwei- oder mehrstimmig: Es ist daher ambivalent. Das Wort dieser beiden Werke als das Ideologem der sprechenden Person ist eine Spitze der sozialen Redevielfalt, die in der deutschen und europäischen Gesellschaft und der ganzen Geschichte der Menschheit wurzelt. In diesem Sinne kann man sagen, daß die bisherigen Deutungen dieser beiden Werke eine Verabsolutierung der in der syntagmatischen Achse abgelesenen Teil- oder Scheinaspekte sind. Die beiden Werke erweisen sich dagegen als eine Polyphonie, die Monolog und Homophonie negiert und dekonstruiert und die sich daher einer monologischen Deutung verweigert. Zweitens wurde in diesem großen Zusammenhang der aktuelle Sinn der zahlreichen fremden Ausdrücke in diesen beiden Werken ans Licht gebracht. Durch den Sinnzusammenhang, der den beiden Werken eine textexterne Dimension eröffnet und es dadurch ermöglicht, sie im großen Rahmen der deutschen und europäischen Kultur und Geschichte und ferner der ganzen Geschichte der Menschheit zu verstehen, wurde eine neue Sicht auf sie eröffnet. In der vorliegenden Arbeit ist die intertextuelle Analyse auf die der sieben ausgewählten Prätexte beschränkt, die die Struktur und den Inhalt der beiden Werke entscheidend mitbestimmen. Hier geht es darum, die Anwendung der Theorie der Intertextualität exemplarisch aufzuzeigen.

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2000

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