Die Jahresabschlußanalyse von Versicherungen unter besonderer Berücksichtigung der multidimensionalen Skalierung

Die Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolges und der wirtschaftlichen Lage von Unternehmen basiert grundsätzlich auf einer quantitativen Analyse wirtschaftlicher Erfolgskriterien. Dabei dient im wesentlichen der Jahresabschluss als Quelle der Information. So wird im § 264,2 HGB vorgeschrieben, dass der Jahresabschluss „ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaften“ vermitteln soll. Die Begriffe Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden dabei unter dem Oberbegriff wirtschaftliche Lage zusammengefasst. Der Begriff „Lage“ impliziert dabei die räumliche Anordnung von Elementen zueinander. Darüber hinaus wird im Gesetzestext „ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild“ gefordert. Wenn vor diesem Hintergrund hinterfragt wird, inwieweit die Ergebnispräsentationen gängiger Analyseverfahren zur Beurteilung der wirtschaftliche Lage den räumlichen und visuellen Anforderungen genügen, ist festzustellen, dass zu Lasten einer bildhaften Darstellung sehr stark abstrahiert wird. Zielsetzung dieser Arbeit soll es somit sein, durch die systematische Anwendung der multidimensionalen Skalierung als graphisches Verfahren auf die Jahresabschlussanalyse diese Lücke zu schliessen. Dabei sollen die Möglichkeiten des statistischen Verfahrens in Hinblick auf die Lieferung einer anschaulichen Grundlage für die vergleichende, dynamische Gesamtbeurteilung von Unternehmen herausgearbeitet und dargestellt werden, um somit der Forderung nach Darstellung eines Bildes der wirtschaftlichen Lage in ihrer eigentlichen Bedeutung nachzukommen.