Vertrauensmanagement in Unternehmen
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Wirtschaftsleben ohne Vertrauen ist undenkbar. Vor allem innerbetriebliches Vertrauen ist Existenz- und Erfolgsbedingung für unternehmerisches Handeln. Daher gilt es als wichtiger Produktionsfaktor, sozialer Klebstoff und schwer zu imitierender Wettbewerbsvorteil. Trotz dieser Bedeutung befaßte sich die Organisationstheorie bisher nur unzureichend mit der Kategorie. Die vorliegende Untersuchung leistet einen theoretisch und empirisch fundierten Beitrag zur Weiterentwicklung der Vertrauens- bzw. Organisationstheorie. Mit Hilfe eines interdisziplinären Blickwinkels und unter Rückgriff auf die Strukturationstheorie wird ein spezifisch auf Unternehmen zugeschnittenes Vertrauensmodell entwickelt. Das Modell identifiziert organisationale Vertrauensfaktoren (z. B. die Arbeitsorganisation und den Führungsstil von Vorgesetzten) und analysiert, wie diese Eingang in die Vertrauensentscheidung von Akteuren finden bzw. gewohnheitsmäßig die Entstehung und Entwicklung von Vertrauensbeziehungen beeinflussen. Vergibt ein Organisationsmitglied Vertrauen, hegt es bestimmte Erwartungen, deren Erfüllung von VertrauensempfängerInnen erwartet wird. Diese Vertrauenserwartung umfaßt die Dimensionen Kompetenz, Integrität und Gesinnung. Die dreidimensionale Erwartung bildet den inhaltlich-definitorischen Kern des hier entwickelten Vertrauensverständnisses. Dem Wesen von Vertrauen und seiner organisationalen Gestaltbarkeit wird im Rahmen einer empirischen Analyse auf den Grund gegangen. Untersucht werden die wechselseitigen Vertrauensbeziehungen zwischen Vertriebsangestellten und ihren direkten Vorgesetzten sowie den GeschäftsführerInnen in vier Unternehmen aus drei Branchen. Abschließend werden Vorschläge für organisationales Vertrauensmanagement unterbreitet.