Reformoptionen für die gesetzliche Rentenversicherung
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Im Mai 2001 wurde die Rentenreform der Bundesregierung endgültig verabschiedet. Zentrale Elemente der Reform sind eine neue Rentenanpassungsformel und der Einstieg in eine staatlich geförderte kapitalgedeckte private Vorsorge. In der Studie der Prognos AG werden die langfristigen Auswirkungen der neuen Rentenreform untersucht. Durch die neue Rentenanpassungsformel wird die Ausgabendynamik der gesetzlichen Rentenversicherung deutlich gebremst und der zukünftige Anstieg des Beitragsatzes abgeflacht. Im Vergleich zu einer Entwicklung, bei der die Rentenanpassungen der Nettolohndynamik folgen, entstehen allerdings Versorgungslücken, die über die private Vorsorge zu schließen sind. Den zusätzlichen Kosten für die private Vorsorge stehen Entlastungen durch den niedrigeren Beitragssatz zur GRV gegenüber. Die Gesamtwirkung aus Be- und Entlastung fällt für die Beitragszahler je nach Alter unterschiedlich aus. Während jüngere Geburtsjahrgänge durch die Rentenreform profitieren werden, ist der Einstieg in die kapitalgedeckte Vorsorge trotz steuerlicher Förderung mit Übergangskosten verbunden, die von den älteren zu tragen sind. Vor dem Hintergrund dieses Ergebnisses zeigt die Studie eine Möglichkeit auf, die intergenerative Verteilungswirkung der Rentenreform ausgeglichener zu gestalten. Über die Einbeziehung von Selbständigen und Beamten in den Kreis der Versicherten der Rentenversicherung könnten die durch die Rentenreform hervorgerufenen Belastungswirkungen deutlich gemindert werden.