Gattungsinterferenzen im Bereich von Minnesang und Sangspruchdichtung des 12. und beginnenden 13. Jahrhunderts
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Im Anschluß an neuere Forschungen sowohl der germanistischen als auch der romanistischen Mediävistik zur Gattungsproblematik in der Lyrik wird das Phänomen der Gattungsinterferenzen im Bereich von Minnesang und Sangspruchdichtung anhand eingehender Interpretationen analysiert, strukturiert und klassifiziert. Die Anthologie des „Des Minnesangs Frühling“ und das Textcorpus Walthers von der Vogelweide bilden hierfür die Grundlage. Innerhalb dieses Rahmens stehen folgende Themenkomplexe im Mittelpunkt: Zum einen wird durch die Untersuchung einer spezifischen Tradition von Gattungsinterferenzen bereits in der Lyrik des 12. Jahrhunderts die literaturgeschichtliche Stellung Walthers von der Vogelweide in diesem Zusammenhang genauer gefaßt, letztlich das innovative Potential seiner Lyrik differenzierter und präziser als bisher herausgearbeitet. Zum anderen wird die Diskussion über unzweifelhaft zentrale Merkmale des Minnesangs, nämlich häufige gnomisch-didaktische Aussagemodi, in Verknüpfung mit der sozialen Situierung und Funktionalisierung dieser „Gesellschaftskunst“ weitergeführt.