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Eros und Tod

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Die Untersuchung fokussiert sich auf venezianische Gemälde des Cinquecento, die die biblische Figur Judith darstellen, und leistet einen Beitrag zur kunsthistorischen Gender-Forschung. Im Gegensatz zu älteren Darstellungen rücken die Maler den weiblichen Körper der Heldin Judith in den Vordergrund, die durch den Mord an Holofernes ihre Stadt befreit. Die Analyse zeigt, dass die traditionellen ikonographischen Attribute von Judith absichtlich marginalisiert werden, um den Körper als zentrales Instrument ihrer Tat zu betonen. Holofernes' Kopf wird zur Metapher für die Ohnmacht des männlichen Feindes, der in der Wahrnehmung sowohl des Malers als auch des Rezipienten zum Opfer wird. Zudem werden Verbindungen zur Salome-Ikonographie und zu Judiths Darstellungen im Kontext des Weiber-macht-Topos sichtbar, was auf eine Umdeutung der jüdischen Heldin im venezianischen Cinquecento hinweist. Die visualisierten Konzepte von Weiblichkeit werden durch gattungsspezifische, ikonographische und motivgeschichtliche Analysen im soziokulturellen Kontext untersucht. Diese Studie widerspricht der bisherigen Forschung, die die Bilder entweder als Nebenprodukte der venezianischen Bella-Darstellungen oder als Teil einer negativen Umdeutung der Heldin in späteren Jahrhunderten betrachtet. Stattdessen wird den halbfigurigen Gemälden der Judith ihre Bedeutung in der Entstehungszeit zurückgegeben.

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Eros und Tod, Brigitte Reineke

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2003
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(Paperback)
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