Reichsritter in Mainfranken
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Die kulturelle Vielfalt ist eines der Pfunde, mit denen die Region Mainfranken im Wettbewerb der deutschen Landschaften in Zukunft wird wuchern müssen und können. Ihr einzigartiger Reichtum an Sehenswürdigkeiten und Kunstschätzen besteht jedoch nicht nur aus dem, was die wohlbekannten Residenzen von Fürstbischöfen, Markgrafen und Herzögen aufzuweisen haben; auch die Vergangenheit so bedeutsamer Reichsstädte wie Nürnberg, Rothenburg und sogar des als Industriestandort ‚verschrieenen' Schweinfurt lockt mit beeindruckender Stadtarchitektur und überregional bekannten Museen. Leider wird ein Faktor zu oft übersehen, der diese unvergleichliche Landschaft entlang des Mains und seiner Nebenflüsse ganz entscheidend mitprägte - die fränkische „reichsunmittelbare“ Ritterschaft in ihren Kantonen. Erst die vielen Schlösser, Burgern und kleinen ‚Residenzen' dieser adeligen Familien, die von ihnen gestifteten Kirchen und Kapellen, runden das Bild einer einzigartigen Kulturlandschaft ab. Das im kommenden Jahr erscheinende Buch über Wappen und Geschichte der Reichsritter in Mainfranken versucht, dem offensichtlichen Mangel an greifbaren Informationen über diesen wichtigen Stand abzuhelfen. Es schließt dabei - begründete Ausnahmen bestätigen die Regel - bewußt die adeligen Dynastenfamilien des Uradels (z. B. Henneberg, Rieneck, Wertheim, Castell) ebenso wie die aus der Reichsritterschaft hervorgegangenen Fürsten- und Grafengeschlechter wie die Schwarzenberg, Schönborn usw. aus, über die genügend Literatur vorhanden ist. Der Autor konzentriert sich auf die Geschlechter der Reichsministerialen, die als Fürstbischöfe und Domkapitulare der Hochstifte Bamberg und Würzburg, als Kanoniker der Ritterstifte oder als Äbte der großen Klöster, als Beamte und Offiziere der fränkischen Fürstenhäuser Mainfrankens Geschichte mitbestimmten. Namen wie Bibra, Dalberg, Echter von Mespelbrunn, Hutten, Greiffenclau, Redwitz, Schaumberg und Seckendorff verraten dem Freund fränkischer Kulturgeschichte, dass er in dieser Arbeit Material über alle wichtigen Familien des niederen Adels finden wird. Darüber hinaus wurden jedoch auch manche Geschlechter berücksichtigt, über die sonst verläßliche Informationen kaum zu beschaffen sind, deren Wappen aber an Epitaphien oder Gebäuden unserer Heimat hin und wieder auftauchen. Die Wappen der Ritterfamilien stehen am Anfang aller Artikel, in die auch heraldische Besonderheiten bis hin zu Wappensagen eingeflossen sind. Die Skizzen zur Geschichte der Adelsgeschlechter konzentrieren sich naturgemäß auf einige Kernpunkte wie die Frühzeit der Familien, ihre Bedeutung für Reich, Fürstentümer, Hochstifte und Ritterschaft und die Vorstellung besonders bemerkenswerter Persönlichkeiten. Die Auflistung des Besitzstandes sind ebenso wie die Angaben zu Fundstellen in der gängigen Literatur als Versuch zu werten, interessierten Lesern weitere Informationsmöglichkeiten zu eröffnen. Reichhaltiges Bildmaterial und ein Wappenanhang, wo die Embleme weniger bekannter oder für die Region weniger bedeutsamer Familien Aufnahme fanden, runden das Angebot ab. Dem an fränkischer Geschichte und reichsritterschaftlicher Heraldik interessierten Freund Mainfrankens wird somit ein umfangreiches und in dieser Form bisher nicht vorhandenes Nachschlagewerk zur Wappen- und Familienkunde der Reichsritterschaft zwischen Bayreuth und Aschaffenburg, Fulda und Ansbach zur Verfügung stehen.