
Der Dreißigjährige Krieg im Musiktheater während der NS-Zeit
Untersuchungen zu politischen Aspekten der Musik am Beispiel von Karl Amadeus Hartmanns "Des Simplicius Simplicissimus Jugend", Ludwig Mauricks "Simplicius Simplicissimus", Richard Mohaupts "Die Gaunerstreiche der Courasche", Eberhard Wolfgang Möllers und Hans Joachim Sobanskis "Das Frankenburger Würfelspiel" und Joseph Gregors und Richard Strauss’ "Friedenstag"
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Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) hat eine weitreichende Bedeutung für das politische Selbstverständnis des NS-Staates, die oft unterschätzt wird. Im Zweiten Weltkrieg wurde Münster, ein Ort des Westfälischen Friedens, von den Nazis als möglicher Verhandlungsort für den Frieden nach einem Sieg über Frankreich in Betracht gezogen. Der Krieg wurde als Wiedergutmachung für den Dreißigjährigen Krieg und als „Liquidation des Westfälischen Friedens“ verstanden, wie Joseph Goebbels in seinen Tagebüchern festhielt. Diese ideologische Verknüpfung zeigt sich auch in der Kunst, insbesondere im Musiktheater, wo zahlreiche Adaptionen aus dieser Epoche entstanden. Fünf zwischen 1933 und 1938 in Deutschland komponierte Werke stehen im Mittelpunkt der Analyse von Mathias Lehmann. Diese Werke spiegeln unterschiedliche politische Positionen wider: Möllers „Das Frankenburger Würfelspiel“ und Mauricks „Simplicius Simplicissimus“ sind klar in der NS-Ideologie verankert, während Hartmanns „Des Simplicius Simplicissimus Jugend“ als antifaschistisch gilt. Mohaupts Ballett und Strauss’ „Friedenstag“ zeigen ambivalente politische Ausrichtungen. Der Autor beschreibt die ideologischen Rahmenbedingungen und analysiert die Werke hinsichtlich ihrer politischen Inhalte und der tradierten Gesellschaftsbilder. Dies ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der politischen Aussagen und der Methoden zur Politisierung musikalischer Texte, sowohl im Sinne der
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Der Dreißigjährige Krieg im Musiktheater während der NS-Zeit, Mathias Lehmann
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- 2004
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