Angewandter Waldbau, Waldbausysteme und -strategien

Band 4 „Angewandter Waldbau, Waldbausysteme und –strategien“ setzt die Schriftenreihe der „Eberswalder Waldbaulehrbriefe, -bücher“ unter dem Leittitel: „Waldbau zur Jahrtausendwende, Rückblicke, Nachdenklichkeiten, Ausblicke“ nach den Bänden 3 („Waldbau im Spannungsfeld und im Wechselspiel mit den anderen Fachdisziplinen“, 2000) und 1 („Grundlagen des Waldbaus“, 2001) fort. Er beschäftigt sich zunächst eingehend mit der Geschichte, Entwicklung und Bedeutung der verschiedenen Betriebsarten und -formen (Nieder-, Mittel-, Hochwald, Plenterwälder) und geht dann ausführlich auf die „ökologischen“ Grundlagen des Waldbaus - von den Anfängen bis zu den heutigen (und nicht selten sehr heftigen und kontrovers geführten) Auseinandersetzungen um neue (?) und moderne (?) Waldbaugrundsätze und -strategien und den „rechten Weg“ im Waldbau ein. Dabei wurde versucht, neben den „klassischen“ Waldbaustrategien vor allem die Entwicklungen im naturnahen/ naturgemäßen/ standortgerechten Waldbau und um den „Dauerwaldgedanken“ A. Möllers‘ in ihren verschiedensten Epochen und Erscheinungsformen bis zum heutigen Tag nachzuzeichnen und auch auf die neueren „Wald- und Waldbaukonzepte“ der Natur- und Umweltschützverbände in ihren Beziehungen zur jüngeren Waldbaugeschichte einzugehen. Wie bereits in den vorangegangenen Bänden ist ganz bewußt wieder weit in die Wald- und Waldbaugeschichte (mit vielen Zitaten) zurückgeblickt worden, um Verständnis für die überaus komplexen „Verstrickungen“ der Forstwirtschaft aller Waldbesitzarten in natürliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche (politische) Gegebenheiten, Anforderungen und Sachzwänge zu wecken und vor voreiligen und oberflächlichen Be- oder gar Verurteilungen zu warnen. Ein gesondertes Kapitel beschäftigt sich mit dem Unter-, Voran-, Nachbau und dem Vorwald als wichtigen „Hilfsgrößen“ im ökologischen Bereich und beim Übergang vom Altersklassen- und „schlagweisen Hochwald“ zum naturnahen Wald. Der Band schließt mit kurzen Ausführungen zu den (möglichen) Auswirkungen der EU- Agrarreform auf die Forstwirtschaft in Deutschland und Mitteleuropa und mit zwei ausgewählten Waldumbauprogrammen (Niedersachsen und Brandenburg) ab.