Sprachen der fantaisie in der französischen Lyrik um 1913
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Den Rahmen dieser Studie bildet die Suchbewegung nach dem Begriff der fantaisie. Fantaisie erweist sich schließlich als Modus der Wirklichkeitsinszenierung und als individuelle Haltung französischer Lyriker vor dem Ersten Weltkrieg. Entwickelt werden neue Forschungsperspektiven zu Guillaume Apollinaire. Erstmals in dieser Breite dokumentiert sind seine Zeitgenossen der école fantaisiste (u. a. Francis Carco, Tristan Derème, Jean Pellerin). Untersucht sind in den Lyrikbänden Alcools, La Bohème et mon cœur, La Verdure dorée und Le Bouquet inutile die Textsubjekt-Inszenierung, metapoetische Reflexionsstrategien der lieux de mémoire sowie die ludische Qualität der lieux communs zwischen Imitation und Transformation in Parodie und pastiche. Literaturästhetische Texte Apollinaires (wie L’Esprit nouveau et les poètes) und sein drame surréaliste Les Mamelles de Tirésias belegen einen nouveau réalisme vor dem Hintergrund der fantaisie. Eine Konfrontation dieser Poetik mit exemplarischen poetologischen Schriften von Tristan Derème bildet den Schlusspunkt.