Die jüdische Gemeinschaft in Königsberg
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Seit einigen Jahren wird den Entwicklungen der jüdischen Gemeinschaften auf regionaler und lokaler Ebene verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt. Hierbei sind seit dem Ende des Kalten Krieges und den politischen Veränderungen in den sozialistischen Ländern die ehemaligen deutschen Ostgebiete in den Mittelpunkt zahlreicher Untersuchungen gerückt. Gerade in den östlichen Regionen entwickelten sich, besonders in den größeren Städten, bedeutende jüdische Gemeinschaften, zu denen auch die der ostpreußischen Hauptstadt Königsberg gehörte. So behandelt das Buch die Geschichte der Juden in der ostpreußischen Hauptstadt von der frühesten Ansiedlung im 17. Jahrhundert bis zur rechtlichen Gleichstellung im Jahre 1869. In diesem Zeitraum vollzog sich für die Königsberger jüdische Gemeinschaft eine völlige Veränderung ihrer bisherigen Lebenswelt. Dieser Wandel geschah gleichzeitig auf zwei Ebenen: im Innenverhältnis der Gemeinschaft und in deren Beziehung zur nichtjüdischen Umwelt. Die Autorin zeigt einerseits, wie schwierig und langwierig der Prozeß der Emanzipation für die Minderheit war und welcher aufgeschlossenen Persönlichkeiten, allen voran Immanuel Kant, es andererseits bedurfte, um Gedanken der Aufklärung umzusetzen. Zugleich soll, auf Grundlage der vorliegenden Quellen, die durch den Holocaust erloschene jüdische Geschichte der Königsberger Gemeinschaft für diesen Zeitraum dokumentiert werden. Dabei verdeutlicht die Lokalstudie, inwiefern die Entwicklung in Königsberg, als Hauptstadt einer Provinz, sowohl für die Region als auch für die Juden in Preußen insgesamt von Bedeutung war.