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Die aufgedrängte Nothilfe

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Die aufgedrängte Nothilfe beschreibt eine höchst problematische Situation im Bereich des strafrechtlichen Notwehrrechts, die bisher kaum eine intensive gedankliche Durchdringung erfahren hat, jedoch in jüngster Zeit zu Recht verstärkt beachtet und diskutiert wird. Bei Geiselnahmen etwa will die Geisel zwar den Angriff auf ihre Freiheit nicht, es fehlt an einem inneren Einverstandensein, aber sie will oftmals auch keine Hilfe Dritter aus Angst, bei der Rettung zu Schaden zu kommen. Greift der Helfer dennoch ein, drängt er seine Hilfe auf. Untersagt man ein Aufdrängen von Nothilfe, setzt dies den Retter der Gefahr aus, sich auch bei erfolgreicher, optimaler Beendigung der Geiselnahme strafbar zu machen - ebenso wie dem Geiselnehmer ein Notwehrrecht gegen den sich aufdrängenden Helfer erwachsen könnte. Die vorliegende Arbeit bietet ein Lösungsmodell für derartige Fallkonstellationen. Nach einem Überblick über die historische Entwicklung des Notwehr- und Nothilferechts wird das Problem der aufgedrängten Nothilfe dargestellt. Abzugrenzen ist die Situation von Fällen echter Zustimmung. Auch sind verschiedene Fälle, in denen augenscheinlich ein Aufdrängen von Nothilfe vorliegt, eindeutig zu lösen, so dass es einer Diskussion der Problematik der aufgedrängten Nothilfe hier nicht bedarf. Der Verfasser geht auf diese ein und grenzt sie ab. Nachdem festgestellt ist, wann das Aufdrängen von Nothilfe zu problematisieren ist, werden umfassend die verschiedenen Motivgruppen der Hilfsablehnung beleuchtet. Sodann richtet der Verfasser den Blick darauf, wie die Problematik der aufgedrängten Nothilfe in der Rechtsprechung und in der Literatur behandelt wird. Dabei erweist sich die Frage der Notwehrbegründung - monistisch oder dualistisch - als entscheidend und wird darum auch ausführlich besprochen. Nach einer Auseinandersetzung mit der höchstrichterlichen Rechtsprechung und den verschiedenen Stimmen in der Literatur findet der Verfasser zu einem eigenen Drei-Stufen-Modell, das die Problematik der aufgedrängten Nothilfe befriedigend lösen kann. Dieses ermöglicht aufgrund der flexiblen Auslegung eine Einzelfallgerechtigkeit, ist zugleich für eine Handhabbarkeit in der Praxis ausgelegt und soll zu für den ungeübten Bürger nachvollziehbaren Folgen führen. Der Verfasser zeigt dies anhand mehrerer Kontrollbeispiele auf. Abschließend werden mehrere Sonderfragen behandelt sowie ein kurzer Blick auf die Situation der aufgedrängten Notstandshilfe geworfen.

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2004, paperback

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