Dünen und trockene Sandlandschaften
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Trockene Heiden und Dünen - bis vor wenigen Jahrzehnten noch waren sie weit verbreitet in Westfalen. Eine intensivierte Landnutzung hat diese aus Sicht des Naturschutzes höchst wertvollen Lebensräume mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten auf wenige Restflächen zurückgedrängt. Da verwundert es nicht, dass größere Vorkommen sich nur auf militärischen Übungsplätzen wie in der Senne, den Borkenbergen oder auch in Münster-Dorbaum halten konnten. Der Band enthält die (teilweise englischsprachigen) textlichen Fassungen von zehn Vorträgen einer am Westfälischen Museum für Naturkunde in Münster abgehaltenen Tagung zum Schutz von Sandlandschaften. Neben Gebieten in Westfalen werden auch Beispiele aus den Niederlanden und dem Emsland vorgestellt. Da offene Sandflächen einer natürlichen Dynamik unterliegen, die durch Flussbegradigungen und Aufforstungen verloren ging, gilt diesem Thema besondere Aufmerksamkeit. Beweidungskonzepte werden ebenso vorgeschlagen wie eine in Einzelfällen durchaus wünschenswerte Einbeziehung von Besuchern in das „Biotopmanagement“. Dass Sandlandschaften auch eine Erholungsfunktion haben, zeigt das Beispiel der Westruper Heide bei Haltern. Flüssen wie Ems und Lippe sollte, so eine Quintessenz der Beiträge, mehr Gestaltungsspielraum zugestanden werden. Was durchaus größere Erdbewegungen zur Zurückverlegung oder Öffnung von Deichen erfordern kann. Beklagenswert ist, dass sinnvolle Maßnahmen an oft nicht mehr zeitgemäßen gesetzlichen Vorgaben scheitern. Hier ist man in den Niederlanden deutlich weiter. Fazit des auch für Nicht-Fachleute gut lesbaren Bandes: Die Erhaltung offener Sandlandschaften ist eine aus Naturschutzsicht zwar notwendige, aber nicht zum Nulltarif lösbare Aufgabe.