In wessen Händen?

„Ein Mann hat alle Fäden in der Hand. Nur einer - und die Marionetten fügen sich. Sehr deutlich wurde uns dies vorgespielt. Einer hat die Fäden in der Hand, und niemand macht sich weitere Gedanken, was dahinterstecken könnte. Nach aussen entstand das Trugbild eines funktionierenden Systems, doch die Tragödien, die sich hinter verschlossenen Türen abspielen, funktionieren nach dem harten Prinzip: Die Marionetten müssen sich fügen oder sie fallen. Anhand der unterschiedlichen Lebensgeschichten von Fredi, David und anderen, allesamt in Kinderheimen aufgewachsen, thematisiert die Autorin Einsamkeit und Heimweh, die Lieblosigkeit und Härte des Heimpersonals sowie die Willkür und Macht der Behörden, die über eine Einweisung ins Heim und die Trennung von der Familie verfügen. Die „Heimkarriere“, Alkohol- und Drogenmissbrauch wie auch sexueller Missbrauch und Gewalt prägen das Leben dieser Menschen noch weit darüber hinaus. Eine aufrüttelnde Bestandesaufnahme, eine Kritik an der Willkür und der Macht der Behörden und deren Ohnmacht im Umgang mit Kindsmissbrauch.