Die vorvertraglichen Pflichten des Versicherers

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Die Dissertation untersucht, ob das im Juli 1995 in Kraft getretene neue finnische Versicherungsvertragsgesetz als Vorbild für die geplante Reform des deutschen Versicherungsvertragsgesetzes dienen kann. Besonders die Regelungen zu den vorvertraglichen Pflichten des Versicherers sind bahnbrechend: Dem Versicherer werden umfassende Informations- und Aufklärungspflichten auferlegt, die durch leicht verständliche Versicherungsprospekte erfüllt werden können, die vor dem Vertragsabschluss zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Autorin erörtert die Entwicklung dieser Pflichten in beiden Ländern und die Gründe für deren Einführung. Ihr Ziel ist es, Versicherungsnehmer bedarfsgerecht zu versichern, weshalb umfassende Informationen vor Vertragsabschluss notwendig sind. Das Aushändigen der Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) allein reicht nicht aus; Informationen sollten auch in persönlichen Gesprächen bereitgestellt werden. Um sicherzustellen, dass Versicherte auch bei fehlerhaften oder irreführenden Informationen bedarfsgerecht versichert sind, sollte eine Erfüllungshaftung gelten. Aufgrund von Beweisschwierigkeiten sollte zudem eine Dokumentationspflicht für den Versicherer eingeführt werden. Die Arbeit berücksichtigt auch Aspekte des allgemeinen finnischen Zivilrechts und der finnischen Versicherungspraxis. Im Anhang findet sich die vollständige Übersetzung des finnischen Versicherungsvertragsgesetzes.