Sowjetische Städte in der Hungersnot 1932/33
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Versorgungsmängel, Lebensmittelrationierung und Hunger waren chronische Begleiterscheinungen des 1928 einsetzenden Übergangs der Sowjetunion zur Politik der Fünfjahrespläne, der Zwangskollektivierung und des zentralistisch geplanten industriellen Aufbaus. Die Hungersnot von 1932/33 markierte den Höhepunkt dieser tiefen wirtschaftlichen und sozialen Krise. Die Autorin beschreibt Ursachen und Verlauf dieses Wandels sowie den städtischen Alltag unter den Bedingungen von Mangel und Hunger. Dabei hebt sie hervor, dass insbesondere die Stadtbevölkerung in den Agrarregionen stark von der Krise betroffen war. Einen besonderen Fokus legt sie auf das Gebiet Charkow in der Ukraine, dessen Versorgungslage in der ersten Hälfte der 1930er Jahre detailliert rekonstruiert wird. Anhand von Getreideversorgungsplänen, zeitgenössischen Haushaltsbefragungen, Kolchosmarkt- und Be-völkerungsstatistiken entsteht ein anschauliches Bild der städtischen Ernährungskrise der frühen 1930er Jahre.