Psychotherapie und Motivation
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Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Zarnekow-Förderpreis 2005 für Rehabilitationsforschung, verliehen von der Illa und Werner Zarnekow-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Die Behandlungsmotivation der Patienten stellt in der Psychotherapie eine bedeutende Schlüsselvariable dar. Fragebögen zur Erhebung der wichtigsten Motivationsparameter in der Rehabilitation beschränken sich bisher auf Psychotherapiemotivation, Behandlungserwartungen oder allgemeine Reha-Motivation. Ein deutlicher Mangel besteht bezüglich der Erfassung der berufsbezogenen Therapiemotivation. Dabei spielen berufliche Belastungen und Konfliktsituationen oftmals eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Bewältigung von psychosomatischen Erkrankungen. Die Patienten sind dem gegenüber aber oft nicht darauf eingestellt und bereit, dieses Thema in einer Rehabilitationsbehandlung zu bearbeiten. Deshalb erscheint es besonders wichtig, die berufsbezogene Therapiemotivation zu Behandlungsbeginn zu erfassen. Dies ermöglicht eine gezielte Zuweisung zu berufsbezogenen Behandlungsangeboten. Der vom Autor entwickelte Fragebogen ist ein Verfahren, das erstmalig die berufsbezogene Therapiemotivation als relevantes Behandlungsmerkmal in der psychosomatischen Rehabilitation erfasst. Diagnostik und Zuweisung der Patienten während der Behandlung können damit gezielt umgesetzt werden. Die Prognose der späteren Wiedereingliederung kann durch den Einsatz des Fragebogens deutlich verbessert werden. Schlussfolgerungen der Arbeit für die klinische Praxis sind eine verstärkte Einbeziehung berufsbezogener Themen in den therapeutischen Prozess, insbesondere der Veränderungsabsicht und des Rentenbegehrens der Patienten. Aufgrund der Bedeutung, die die berufliche Reintegration für die langfristige psychische Stabilisierung hat, ist die Beachtung berufsbezogener Belastungen und Konflikte auch in der Akutversorgung wünschenswert.