Konzeption einer Museumsausstellung zur exemplarischen Visualisierung der Genese der Berufsausbildung in Deutschland in Berufen der Agrarwirtschaft
Authors
More about the book
Der aktuelle Stand der Berufe stellt eine historisch gewachsene Momentaufnahme dar – ebenso wie die Formen der Berufsausbildung, vor allem im dualen System. Sie haben sich immer verändert und werden sich weiter verändern. Wer kennt z. B. noch Bezeichnungen wie Ameisler, Lustgärtner, Zeidler, Köhler? – oder die ursprüngliche Bedeutung von Maier, Huber und Vogt? Die Untersuchung greift diesen Wandel auf und entwickelt ein Konzept für eine Ausstellung zur Geschichte der Berufsausbildung in Deutschland in den Berufen der Agrarwirtschaft, das die komplexe Struktur der beruflichen Bildung von ihren Ursprüngen bis hin zur Gegenwart einer breiten Öffentlichkeit erschließt und veranschaulicht. Tätigkeiten in der Agrarwirtschaft als einer der ursprünglichsten beruflichen Tätigkeiten sind in besonderer Weise geeignet, solche Entwicklungslinien aufzuzeigen. Die Entstehung von landwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Tätigkeiten reicht bis in die kulturellen Ursprünge der Menschheit zurück und verdeutlicht in ihrer langen Geschichte den Veränderungsprozess der Arbeits- und Berufswelt: von der zu bewältigenden Arbeit über die Entstehung einer differenzierten Arbeitsteilung bis hin zur Berufsbildung und entsprechender Vermittlung des einem Berufsstand zugehörenden Verfahrenswissens. In sozialgeschichtlicher Perspektive wird somit die Entwicklung agrarwirtschaftlicher Berufsausbildung nachgezeichnet, ein Stammbaum der Berufe erstellt. Ausgehend von den Voraussetzungen aus dem Bereich Ausstellungskonzeption werden exemplarische Visualisierungsvorschläge für eine Dauerausstellung im Museum erarbeitet, die dem Besucher einen Zugang zur Vielfalt des beruflichen Bildungswesens in der Vergangenheit, in seiner gegenwärtigen Ausprägung und in zukünftige Entwicklungstendenzen ermöglichen soll. Letztendlich soll mit der Konzeption und Realisierung einer Ausstellung zu diesem Themenkomplex auch dem nicht immer so deutlich wahrgenommenen und anerkannten Stellenwert der Berufsausbildung in der Gesellschaft Rechnung getragen werden.