Sozioökonomische Ursachen von Bodendegradation in Asien
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Bodendegradation nimmt in Asien erhebliche Ausmaße an. Die starke Bedeutung sozioökonomischer Ursachen – v. a. Bevölkerungsdruck, Armut, unsichere Landbesitzverhältnisse, unangepasstes Agrarwachstum und mangelnder Marktzugang - ist zwar seit längerem anerkannt. Existierende Kontroversen über die Relevanz und Wirkungsrichtung einzelner Ursachen konnten aber angesichts lückenhafter und widersprüchlicher empirischer Evidenz bislang nicht beigelegt werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher, für die Region Süd-, Südost- und Ostasien eine nach dem dafür entwickelten Konzept der „Agrarentwicklungsmuster“ differenzierte, empirische Analyse der sozioökonomischen Ursachen von Bodendegradation zu leisten. Dies wird in einer räumlichen, statistischen Analyse untersucht. Für die empirische Analyse der Zusammenhänge wird eine spezifische Kombination explorativer und hypotheseprüfender statistischer Verfahren gewählt. Die verwendeten Daten sind georeferenzierte Sekundärdaten, die in einem geographischen Informationssystem (GIS) integriert werden. Zur Beschreibung der Bodendegradation dient die regionale, qualitative Experteneinschätzung „Assessment of the Status of Human-Induced Soil Degradation in South and Southeast Asia“ (ASSOD) (van Lynden/Oldeman 1997). Die Datengrundlage umfasst sieben Länder der Region, für die geeignete Daten vorliegen: China, Indien, Indonesien, Thailand, Vietnam, Philippinen und Nepal. Bezüglich theoretischer Kontroversen stützten die Ergebnisse der Arbeit die pessimistische Perspektive der degradierenden Wirkung von Bevölkerungsdruck und Armut. In Bezug auf die Differenzierung ist ein wichtiges Ergebnis der Arbeit, dass trotz eines differenzierten und vergleichsweise kleinräumigen Ansatzes wenig tatsächliche Variation in Bezug auf Bevölkerungsdruck und Armut zu finden ist, während solche Variation in Bezug auf Agrarwachstum und Marktzugang deutlich wird.