Institutioneller Wettbewerb und Fusionskontrolle
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Die Globalisierung wird vielfach als Bedrohung der Demokratie empfunden. Man befürchtet, sie beschränke die Handlungsspielräume der nationalstaatlichen Politik in einem als illegitim empfundenen Ausmaß. Diese Gefahr wird auf den mit der Globalisierung einhergehenden institutionellen Wettbewerb zurückgeführt. Hierbei treten die Regierungen in Konkurrenz um die Ansiedlung international agierender Unternehmen, indem sie ihre Wirtschaftspolitik zunehmend an den unternehmerischen Interessen ausrichten. Die Untersuchung offenbart, dass eine standortpolitische Instrumentalisierung der US-amerikanischen Fusionskontrolle nicht stattgefunden hat. Eine zusätzliche politökonomische Analyse der Verhaltensanreize wettbewerbspolitischer Entscheidungsträger liefert plausible Erklärungen für diesen Befund: Es zeigt sich, dass u. a. die Ökonomisierung der behördlichen und gerichtlichen Entscheidungspraxis eine standortpolitische Einflussnahme verhindert hat. Die Resultate der Untersuchung geben Hinweise darauf, wie die Fusionskontrolle in anderen Staaten ausgestaltet werden kann, um einer standortpolitischen Instrumentalisierung vorzubeugen.