Ludwig XIV. - tanzender König und absolutistischer Herrscher
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Das Buch beleuchtet eine interessante und bislang wenig beachtete Seite des berühmten Sonnenkönigs: die Verquickung seiner vortrefflichen Tanzgabe mit der politischen Nutzbarmachung des Tanzes im französischen Absolutismus. Der Tanz am französischen Hof besaß einen zentralen Stellenwert und war bei zahlreichen Anlässen anzutreffen. Er gehörte zur Erziehung eines jeden Adligen, wurde vom König persönlich gefördert und fand über die Landesgrenzen hinaus Ansehen und Nachahmung. Ludwig XIV. verstand es, sich durch tänzerische Leistung vor seinem Hof zu profilieren und sich und seine Herrschaft wirkungsvoll in Szene zu setzen. Durch seine glanzvollen Tanzauftritte konnte er seinen Ruhm als König mehren und seine Stellung als absolutistischer Monarch festigen. Die Adligen hatten den Auftritten des Königs nicht nur als Zuschauer beizuwohnen, sondern ebenfalls als Tänzer in Erscheinung zu treten. Sie mußten sich in strenger hierarchischer Rangfolge dem vom König vorgegebenen Takt anpassen und sich seiner Herrschaft sowohl auf der Tanzfläche als auch auf der politischen Bühne unterstellen. So offenbart der Tanz am Hofe Ludwigs XIV. die königliche Herrschaftsauffassung und bildet auf symbolische Weise die politische Realität ab.