"... Werden als Wortbrüchige in die Geschichte der SPD eingehen ..."
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Im April 2006 jährt sich zum 60. Mal der Tag, an dem sich Otto Grotewohl (SPD) und Wilhelm Pieck (KPD) im Berliner Admiralspalast die Hände reichten und der das Ende der ostzonalen SPD besiegelte. Die Mehrheit der Sozialdemokraten in der SBZ stand der aufgezwungenen Vereinigung ablehnend oder passiv gegenüber; einige übernahmen jedoch Schlüsselfunktionen. Was bewog gestandene Sozialdemokraten, ihrer traditionellen politischen Heimat den Rücken zu kehren? Gab es für sie die Möglichkeit, sich in der Einheitspartei zu behaupten? Der Thematik der „sozialdemokratischen Konvertiten“ wurde bislang nicht im genügenden Umfang Rechnung getragen. Stellvertretend für eine Reihe von Sozialdemokraten in der SBZ untersucht die Historikerin Solveig Simowitsch im Rahmen einer politischen Parallelbiografie die Motive des mecklenburgischen Ministerpräsidenten Wilhelm Höcker sowie des sächsischen, thüringischen und mecklenburgischen SPD-, später paritätischen SED-Landesvorsitzenden Otto Buchwitz, Heinrich Hoffmann und Carl Moltmann für ihre freiwillige Überanpassung und aktive Mitarbeit in der SED.