Mehrwertleistungen in der Kontraktlogistik
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Die vorliegende Arbeit behandelt das Angebot und die Nachfrage von logistischen Mehrwertleistungen in der Kontraktlogistik. Nachfrager (Mandanten) sind in ihren Märkten mit einem verstärkten Kosten- und Servicewettbewerb konfrontiert. Die Anwendung innovativer Logistikkonzepte, wie bspw. Postponement, stärkt Unternehmen im Wettbewerb. Einige Mandanten haben erkannt, dass es für sie vorteilhaft sein kann, wenn Logistikdienstleister (LDL) bei der Umsetzung solcher Konzepte eine stärkere Rolle einnehmen. Sie vergeben daher zunehmend komplexe und spezifische Leistungsumfänge fremd. Für LDL ergibt sich daraus die Chance, einem rein kostenorientierten Wettbewerb zu entkommen, indem sie sich als Mehrwertanbieter positionieren. Diese Strategie setzt voraus, dass LDL durchgängige Funktionalitäten aufbauen, die für möglichst viele Mandanten nutzbar sind. Bisher existiert kein Beitrag, der die Beschreibung, Erklärung und Gestaltung von Mehrwertleistungen in der Logistik in den Mittelpunkt rückt. Es fehlt eine Begriffsdefinition, die der vollen Reichweite von logistischen Mehrwertleistungen gerecht wird und sie wirksam eingrenzt. Aus dieser Forschungslücke wurden drei Ziele für die Dissertation abgeleitet. Erstens soll der Begriff der logistischen Mehrwertleistung definiert und systematisiert werden. Zweitens soll ein Kontingenzmodell entwickelt werden, welches Einflussfaktoren, Gestaltungsparameter sowie Potenziale und Risiken von logistischen Mehrwertleistungen beschreibt und wesentliche Zusammenhänge erklärt. Abschliessend soll ein Gestaltungsmodell erarbeitet werden, dass LDL dabei hilft, Mehrwertleistungen proaktiv zu entwickeln und sie in einem Leistungssystem zu ordnen. Kernelement dieses Modells ist ein Stufenschema, dass LDL dabei unterstützt, sich schrittweise zum Materialfluss-, Transparenz-, Koordinations- oder Optimierungsanbieter weiterzuentwickeln. Die Thematik logistischer Mehrwertleistungen befindet sich in einer frühen Entwicklungsphase. Daher folgt die Arbeit einer qualitativ explorativen Forschungskonzeption. Dafür wurden die Erfahrungen von Kontraktlogistikanbietern und Mandanten aus den Branchen Automobil, Elektronik und High-Tech in Form von Interviews und Fallstudien untersucht.