Johann Carl Wilhelm Voigt
Authors
More about the book
Der Neptunismus- Plutonismus- Streit beherrscht die Wissenschaftsgeschichte der Mineralogie von den 1780er Jahren bis zu seinem Höhepunkt am Anfang der 1790er Jahre. In diesem Zusammenhang ist auch die Auseinandersetzung zwischen J. C. W. Voigt und A. G. Werner um die Basaltentstehung, der so genannte „Basaltstreit“, einzuordnen. Dieser öffentlich ausgetragene wissenschaftliche Streit überdeckt bis heute Kommunikations- und Kooperationsstrukturen zwischen Neptunisten und Plutonisten. Diese Arbeit untersucht das mineralogische und geologische Werk Johann Carl Wilhelm Voigts vor allem mit der Fragestellung nach der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung seiner Erkenntnisse für die Lagerstättenerkundung und Ausbeutung im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bearbeitung der Kohlenmineralogie. Auf den Neptunismus-Plutonismus-Streit wird nur eingegangen, wenn Ereignisse in diesem Zusammenhang wichtig für das mineralogische Gesamtwerk Voigts sind. Zur Erschließung neuer Erkenntnisse sind bisher unbearbeitete Akten im Weimarer Hauptstaatsarchiv gesichtet worden. Ergänzend dazu wurden die Briefwechsel von J. C. W. Voigt mit der Mineralogischen Societät in Jena und A. G. Werner in Freiberg erschlossen, der Voigtsche Sammlungskatalog seiner nach Jena übersandten Geognostischen Sammlung transkribiert und die wissenschaftlichen Publikationen von J. C. W. Voigt, Johann Georg Lenz und A. G. Werner ausgewertet. J. C. W. Voigt nutzte für die Erarbeitung seiner Publikationen ein Netzwerk von Mineralogen und kooperierte bei vielen Fragestellungen mit J. G. Lenz und A. G. Werner in einem bisher noch nicht dokumentierten Umfang. Bisherige Publikationen haben immer die Auseinandersetzungen um den „Basaltstreit“ in den Vordergrund gerückt und Voigts Werk hauptsächlich als Gegenpart zur wissenschaftlichen Position Werners untersucht. Diese Arbeit liefert einen Überblick der Entwicklung mineralogischer Erkenntnisse von J. C. W. Voigt und J. G. Lenz, charakterisiert sie nach ihren Tätigkeitsfeldern und wissenschaftlichen Positionen.