Aspekte der Instrumentalmusik Hanns Eislers
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Hanns Eisler war Komponist: „Das Dumme ist bei mir, daß ich weder Klavier spielen kann, noch singen. Sondern ich bin ein wirklicher Komponist. Ich habe die Musik im Kopf.“ Für Eislers Selbstverständnis scheint der Terminus „Komponist“ gleichwohl kritisch gewesen zu sein, da mit ihm eine vor allem durch die Musikrezeption des 19. Jahrhunderts gebildete Vorstellung vom „über den Menschen schwebende[n] gottbegnadete[n] Künstler“ bzw. „ ‚verrückte[n]‘ Genie mit der Künstlermähne“ verbunden ist, der er skeptisch gegenüberstand. Mitunter bezeichnete er sich daher lieber auch als „Hersteller von Musik“, als „Musikproduzent“ oder „Spezialist“ für Musik. (Umgekehrt benutzte Eisler das Bild des unbewusst schöpferischen und – im Sinne dieser Vorstellungen: – politisch naiven Komponisten z. B. vor dem Commitee on Un-American Activities auch in taktischer Absicht, um gegen den Vorwurf, Mitglied der Kommunistischen Partei zu sein, zu behaupten: „I am not a hero. I am a composer.“) Eislers ambivalente Haltung gegenüber der Bezeichnung „Komponist“ ist auch als ein Aspekt seiner musikgeschichtlichen Ausgangssituation zu verstehen: Er gehörte einer Komponisten-Generation an, die in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts einen „musikalischen Funktionalismus“ einführte, der sich vor allem durch die Abgrenzung zur Kultur des 19. Jahrhunderts definiert.
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Aspekte der Instrumentalmusik Hanns Eislers, Thomas Ahrend
- Language
- Released
- 2006
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- Title
- Aspekte der Instrumentalmusik Hanns Eislers
- Language
- German
- Authors
- Thomas Ahrend
- Publisher
- Mensch-und-Buch-Verl.
- Released
- 2006
- ISBN10
- 3866641575
- ISBN13
- 9783866641570
- Series
- Musikwissenschaft an der Technischen Universität Berlin
- Category
- University and college textbooks
- Description
- Hanns Eisler war Komponist: „Das Dumme ist bei mir, daß ich weder Klavier spielen kann, noch singen. Sondern ich bin ein wirklicher Komponist. Ich habe die Musik im Kopf.“ Für Eislers Selbstverständnis scheint der Terminus „Komponist“ gleichwohl kritisch gewesen zu sein, da mit ihm eine vor allem durch die Musikrezeption des 19. Jahrhunderts gebildete Vorstellung vom „über den Menschen schwebende[n] gottbegnadete[n] Künstler“ bzw. „ ‚verrückte[n]‘ Genie mit der Künstlermähne“ verbunden ist, der er skeptisch gegenüberstand. Mitunter bezeichnete er sich daher lieber auch als „Hersteller von Musik“, als „Musikproduzent“ oder „Spezialist“ für Musik. (Umgekehrt benutzte Eisler das Bild des unbewusst schöpferischen und – im Sinne dieser Vorstellungen: – politisch naiven Komponisten z. B. vor dem Commitee on Un-American Activities auch in taktischer Absicht, um gegen den Vorwurf, Mitglied der Kommunistischen Partei zu sein, zu behaupten: „I am not a hero. I am a composer.“) Eislers ambivalente Haltung gegenüber der Bezeichnung „Komponist“ ist auch als ein Aspekt seiner musikgeschichtlichen Ausgangssituation zu verstehen: Er gehörte einer Komponisten-Generation an, die in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts einen „musikalischen Funktionalismus“ einführte, der sich vor allem durch die Abgrenzung zur Kultur des 19. Jahrhunderts definiert.