Bookbot

Schuldtypisierung als Begriffsanalyse

More about the book

Die Diskussion über strafrechtliche Zurechnungs- und Verantwortungsformen scheint weitgehend unproblematisch zu sein. Die tiefen Strukturen des Handelns gelten als erforscht, und die dogmatischen Kriterien als praxisgerecht. Diese Einschätzung spiegelt jedoch nicht die Komplexität moderner Lebensformen wider, was sich insbesondere in den Europäisierungstendenzen des Strafrechts zeigt. Benno Zabel argumentiert, dass diese Überzeugung auf einer fehlerhaften Argumentationslogik beruht, die strafrechtliche Konfliktlösungsformen wie Irrtums-, Notstands- oder Affektkonstellationen nicht begründet, sondern praxisorientiert konstruiert. Er entwickelt ein neues Begründungsparadigma, das auf Begriffsanalysen basiert. Dabei wird zwischen dem ontologischen Substrat der Handlung als Unrecht und der typisierten Darstellung durch Straftatschemata unterschieden. Dies führt zu einer Differenzierung zwischen dem Begriff der Schuld und der Schuldhaftigkeit. Zudem wird klargestellt, dass Schuld(ausschluss)gründe formalisierte Strategien sind, deren rationale Inhalte nicht aus sich selbst stammen, sondern durch eine Transformation der zugrunde liegenden Sinnpotentiale entstehen. Jede Schuldtypisierung wird so als reflektierte Praxiswissenschaft verstanden, die stets auf das sich verändernde Autonomiebewusstsein der Gesellschaft Bezug nimmt.

Book purchase

Schuldtypisierung als Begriffsanalyse, Benno Zabel

Language
Released
2007
product-detail.submit-box.info.binding
(Paperback)
We’ll email you as soon as we track it down.

Payment methods

No one has rated yet.Add rating