Corporate citizenship aus der Sicht der Landespolitik
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Die Frage nach dem sozialen Engagement von Unternehmen hat in den letzten Jahren in der öffentlichen Debatte erheblich an Bedeutung gewonnen. Trotzdem gibt es zu diesem Thema bislang nur wenige kohärente und üb- zeugende Studien. Gerade die Politikwissenschaft bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Auch hier blieb das Thema bislang weitestgehend unt- belichtet. Umso mehr freue ich mich über die von Jonna Barth erarbeitete Studie, in der sie sowohl konzeptionell als auch empirisch ausleuchtet, wie sich das Wechselverhältnis zwischen politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellscha- lichen Akteuren gestaltet. Die Autorin nutzt konsequent eine politikwissenschaftliche Perspektive, um die Diskussionen um Sozialkapital, den aktivierenden Staat, die Bürgergese- schaft und schließlich Governance und Steuerungstheorie zusammenzuführen und auf Corporate Citizenship zu untersuchen. Sie überzeugt mit ihren strukturellen Überlegungen, die sie sehr klar d- zulegen versteht. Es gelingt ihr dabei nachzuweisen, dass die Corporate Citizenship-Politik in den von ihr untersuchten Bundesländern so eigenständig ist, dass v- gleichende Perspektiven nur mühsam hergestellt werden können. Ihr Argument, dass es keine allgemeinen Tendenzen der Entwicklung gibt und selbst bei einfachen Typologiebildungsversuchen bereits erhebliche Probleme bestehen, deutet daraufhin, dass diese Studie mithilft, ein neues und wichtiges Feld politikwissenschaftlicher Forschung zu eröffnen. Prof. Dr. Eberhard Sandschneider VII Vorwort Die Idee zu dieser Arbeit ist an der Schnittstelle verschiedener „Welten“ entstanden, als ich als Politikwissenschaftlerin, angestellt in einer Unternehmensberatung an einem der ersten gesellschaftlichen Engagements von Roland Berger Strategy Consultants mitarbeitenkonnte. Die Frage, wie Politik, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen zusammenspielen, um drängende gesellschaftliche Probleme zu lösen, beschäftigte mich fortan sehr.