Bushido

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Im Jahr 1899, am Vorabend des 20. Jahrhunderts, als viele dazu neigten, alte Werte abzulehnen und neuen Ideen unkritisch zu folgen, überraschte Inazo Nitobe die Welt mit seinem Versuch, eine Brücke zwischen Tradition und Zukunft zu schlagen. Sein Werk „Bushido“ – übersetzt „Der Weg des Kriegers“ – wurde 1908 in einer endgültigen und vollständigen Fassung veröffentlicht, die hier in neuer Übersetzung vorliegt. Nitobe bietet tiefgehende Einblicke in die japanische Seele, nicht nur in das Leben der Samurai, sondern auch in eine Kultur, die eng mit den Tugenden des Bushido verbunden ist: Ehrlichkeit, Mut, Mitgefühl, Höflichkeit, Ehrenhaftigkeit, Aufrichtigkeit und Loyalität. Hinter der martialischen Fassade zeigen sich Menschlichkeit und emotionale Tiefe, die in der Welt einzigartig sind. Die Frage, ob Bushido bald ein Anachronismus sein wird, beschäftigt sowohl den Autor als auch den Leser: Haben Werte in einer konsumorientierten Gesellschaft eine Chance? Können Konzepte von Ehre und Treue in einer Welt ohne traditionelle Wurzeln bestehen? Obwohl Nitobe keine Antworten gibt, setzt er der Angst vor dem Verlust von Integrität die Hoffnung entgegen, dass Menschen und Kulturen erkennen, wie wichtig ein Verhaltenskodex für ein erfülltes Leben ist.